Auf Anfrage erhalten Inhaber der Bayerischen Ehrenamtskarte
- bei einem Aufenthalt von bis zu 7 Tagen außerhalb der Ferienzeiten -
10% Nachlass auf den regulären Übernachtungspreis.
Wir verbringen mit unseren beiden Kindern einen Bauernhofurlaub in Bayern und amüsieren uns über unsere kleine Tochter, als sie kurz nach dem Eintreffen bei Familie Streidl fragt: „Wo ist der Wauwau?“ Der Hausname unserer Gastgeber hat natürlich nichts mit kleinen Hündchen zu tun, sondern stammt von Webern, die hier Stoffe für das Kloster Benediktbeuern webten. Umgangssprachlich hießen die Weber "Waba" - so deutet es die Inschrift an der Hausfassade - oder auch "Wawa", was sich als Hausname letztendlich eingebürgert hat. Unsere Kleine hat nun zwar keinen Wauwau zum Spielen, aber zwei Miniponys, Kälbchen und viele andere Bauernhoftiere.
Der Ferienhof Streidl wurde als einer von zwei Anwesen im Kocheler Ortsteil Ried jüngst in die Riege der oberbayerischen Vitalhöfe aufgenommen. Frau Streidl ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin. In wenigen Monaten beendet die Mutter dreier Kinder zwischen drei und acht Jahren ihre Zusatzausbildung zur Kräuterpädagogin und möchte danach ihre aktiven Gesundheits-, Kreativ und Freizeitangebote auf dem Hof erweitern. Ihr Anliegen ist es, die Gäste von ihrem Wissen um die Heilkraft der Natur, über Brauchtum und Tradition profitieren zu lassen und ihnen ihre Heimat und naturorientiertes, bäuerliches Leben näherzubringen.
Unsere Kinder und wir sind begeistert von den Vitalhof-Attraktionen, für die sich Frau Streidl schon jetzt Zeit nimmt: Blütenbutter herstellen, Oregano-Stockbrot backen, kunstvolle Flechtfrisuren ausprobieren, Okarina spielen, Eiersuchen im Hühnerstall oder bei schlechtem Wetter im Aufenthaltsraum am Kachelofen Filzen. Die Ausstattung der Ferienwohnungen des "Wawa" ist übrigens ausgesprochen kinderfreundlich.Vom Treppengitter über den Babyflaschenwärmer bis hin zur Babykraxe, Tandemstange und Kinderfahrradsitzen ist alles vorhanden. Im Garten dürfen wir uns von der Kräuterspirale Kräuter zum Kochen abschneiden. Bald möchte Frau Streidl hier noch eine zweite Kräuterspirale mit essbaren Blütenpflanzen anlegen. Unser Lieblingsplatz ist eine idyllischen Ecke des Gartens mit einem kleinen Barfußpfad aus Moos, Hackschnitzeln, Zapfen, Kieselsteinen und kleinen Kneipp-Becken zum Wassertreten.
Der Streidlhof war schon immer ein kleiner Hof, das Wohngebäude wurde vor 150 Jahren errichtet. Bis heute ist der originale Balkon mit seinen kunstvollen Holzornamenten erhalten.Man sieht sie besonders schön, wenn man von der Kräuterspirale aus nach oben schaut.
Doch noch viel weiter zurück bis ins 13. Jahrhundert lässt sich in der Familientradition die Kalkbrennerei verfolgen. Viele wissen gar nicht, dass dieses alte Handwerk überhaupt noch ausgeübt wird. Auf dem Anwesen steht der einzige noch aktiv betriebene Kalkofen im Bayerischen Voralpenland. Einen ähnlichen Nachbau gibt es im Freilichtmuseum Glentleiten. Als kaminloser Ofen ist er einzigartig.Vier Tage und Nächte brennt der Ofen durchgehend, wodurch den Kalksteinen Wasser entzogen wird. Der über Jahre abgelagerte, schneeweiße Sumpfkalk ist hochwertiges Material für die Restaurierung von Kirchenwänden und für allergikerfreundliche Kalkanstriche. Durch hochbasischen PH-Wert von 14 hat er eine antibakterielle Wirkung. Landwirte verwenden den Kalk deshalb auch für Stallwände. Zuletzt war der Kalkofen 2010 in Betrieb. Frau Streidl hat damals als Meisterprojekt ein Kalkbrennerfest für den ganzen Ort organisiert und ausgerichtet. Wer jetzt neugierig geworden ist: Der Streidl-Opa weiß und erklärt alles, was man über die Kalkbrennerei wissen möchte.
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